Bedarf

Der Anteil anfallender Nachsuchen bei der Jagdausübung ist - dank der hohen Wirksamkeit heutiger Büchsenmunition und einer guten Jägerausbildung - sehr gering. Er variiert bezogen auf die Jagdart und Wildart. Nachsuchen werden in verschiedene Kategorien aufgeteilt. Man unterscheidet leichte Nachsuchen, Kontrollsuchen und erschwerte Nachsuchen.

Der größte Teil der leichten Nachsuchen (unter 300m) wird durch die in NRW flächendeckend vorhandenen geprüften Jagdgebrauchshunde abgearbeitet. Auch ein Teil der erschwerten Nachsuchen wird durch Jagdgebrauchshunde mit entsprechenden Prüfungen und Erfahrung tierschutzgerecht durchgeführt.

Nur ein geringer Teil der insgesamt anfallenden Nachsuchen bedarf des Einsatzes eines auf diese Arbeit spezialisierten Gespannes.

Die folgende Verteilung wurde durch Auswertungen von über 3.000 erlegten Stücken Schalenwild mit einem Schwerpunkt auf Drückjagdstrecken ermittelt und anhand von über 12.000 nachgesuchten Stücken einer dänischen Studie überprüft. Bei der reinen Ansitzjagd ist ein deutlich geringerer Anteil anzunehmen.

Eine Nachsuche gem. nachfolgender Erhebung liegt vor, wenn ein Stück Schalenwild nur mit Einsatz eines Hundes gefunden werden kann. Kann eine Schweißfährte ohne Hund ausgegangen werden, so ist es keine Nachsuche im Sinne dieser Erhebung, auch wenn ein Hund eingesetzt wurde.

Bezogen auf die Gesamtstrecke fällt im Schnitt ca. folgender Anteil von Nachsuchen bezogen auf die unterschiedlichen Wildarten an. Im Durchschnitt sind nur ca. 30% aller Nachsuchen tatsächlich erschwerte Suchen, die den Einsatz eines entsprechenden Nachsuchengespannes erforderlich machen.(Auswertung von 3.122 auf Bewegungsjagden erlegten Stücken Schalenwild, G. Erben 2012-2018):

  • Schwarzwild ca. 21 % (ca. 6,5% erschwert)
  • Damwild ca. 11 % (ca. 3% erschwert)
  • Rotwild ca. 23 % (ca. 6% erschwert)
  • Rehwild ca. 9 % (ca. 3% erschwert)

Berechnen Sie selbst die voraussichtliche Anzahl an Nachsuchen, bezogen auf die angenommene/geplante Jahresstrecke oder eine revierübergreifende Drückjagd auf Schalenwild. Natürlich sind die angegebenen Werte nur Anhaltspunkte. In der Praxis kann ein einziger Schuss oder Verkehrsunfall einen Schweißhundführer einen ganzen Tag beschäftigen und drei Gespanne können bei 30 erlegten Stücken ohne Arbeit bleiben.

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